Schritt für Schritt arbeiten der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, WBO, und die Gewerkschaft Verdi die strittigen Punkte bei der Neuausgestaltung des Manteltarifvertrags für die privaten Omnibusunternehmen ab. Ohne konkreten Abschluss endete die achte Verhandlungsrunde.
„Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, den Hauptstreikpunkt der bezahlten Schichtzeit für heute ruhen zu lassen“, so WBO-Verhandlungsführer Horst Windeisen. Der WBO möchte zunächst andere Themen des neu zu verhandelnden Manteltarifvertrages zu einem für beide Seiten akzeptablen Ende bringen. Die Tarifgruppen und die Zuschläge zum Beispiel. Diese müssen erweitert werden, um dem neuen Anwendungsbereich des Personenbeförderungsgesetzes Rechnung zu tragen. So erfolgt die Eingruppierung nach der Vorstellung der Arbeitgeber beim Fahrpersonal künftig nach Anstellungsvertrag und Führerscheinklasse. „Ausdrücklich geht es an dieser Stelle um eine Ergänzung der bestehenden Regelungen – da sind wir heute einen großen Schritt weitergekommen“, betont Windeisen. Yvonne Hüneburg ergänzt: „Dem Wildwuchs im ÖPNV treten wir gemeinsam entgegen, das ist ein starkes Signal für das Fahrpersonal mit Bus und Pkw!“
Die Arbeitgeberseite betrachtet den heutigen Tag daher als zielführend, eine Einigung im Gesamtkonflikt ist in erreichbare Nähe gerückt. „Beide Seiten haben sich heute bewegt, wenn wir so konstruktiv weiterarbeiten dann wird uns auch bei der Schichtzeitbezahlung ein Kompromiss gelingen, der beiden Seiten Rechnung trägt“, resümiert Yvonne Hüneburg. Die privaten Omnibusunternehmen stehen derzeit vor immensen Herausforderungen. Sie schließt: „Die fehlenden Fahrgäste im ÖPNV und die Dieselpreisentwicklung belasten die Branche derzeit schwer. Dazu eine Manteltarifrunde mit starken Verbesserungen in der Entlohnung – die Arbeitgebervertreter gehen hier an den Rand des finanziell Machbaren.“
Die Verhandlungen werden am 19. Oktober fortgesetzt. In diesem Termin wird es dann um das Thema Schichtzeitentlohnung gehen. Bis dahin wird es laut Verdi keine Streiks geben.
Der WBO bleibt dran.