Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) und seine Mitgliedsunternehmen nehmen zur Kenntnis, dass die Gewerkschaft Verdi die Tarifrunde durch überzogene Streikaktionen weiter massiv belastet.

Leidtragende sind insbesondere Pendler und Schüler, die aufgrund der Streikaktionen in den kommenden Tagen nicht an ihre Arbeitsplätze bzw. in die Schulen kommen.


Sozialpartner treten von Zeit zu Zeit an den Verhandlungstisch, um Tarifverträge zu erneuern. Das private Busgewerbe in Baden-Württemberg zahlt seit Jahrzehnten Tariflöhne und bekennt sich zu dieser Tarifpartnerschaft. Wir haben insgesamt vier Tarifverträge mit Verdi im privaten Busgewerbe, Tarifvertrag Nummer fünf (Betriebliche Altersvorsorge) liegt im Entwurf bereits bei Verdi. So ist auch die gute Entlohnung der Berufskraftfahrer (BKF) zu erklären – hier die Fakten:

 

Fakt 1: Der Stundenlohn BKF liegt bereits jetzt im reinen Grundlohn bei 21,46 Euro. Das sind ganze acht Euro bzw. 67 Prozent (!) über dem gesetzlichen Mindestlohn.


Fakt 2: In der Branche gibt es etliche Zuschläge, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld etc. Im Schnitt verdient ein Busfahrer daher im Jahr 45.000 bis 50.000 Euro brutto.


Fakt 3: Im letzten Lohntarifvertrag (2023/2024) wurden die Löhne bereits um plus 14 Prozent angehoben, die Inflation lag dabei im betreffenden Zeitraum bei (nur) acht Prozent. Und auch für die Unternehmen wird alles teurer!

 

Fakt 4: Neben dem Lohn verpflichten sich die Arbeitgeber aus dem Manteltarifvertrag heraus jährlich stufenweise mehr Pausen zu bezahlen. Auch dieses und nächstes Jahr wieder!

 

Fakt 5: Wir befinden uns mit Verdi parallel zur Lohntarifrunde in Verhandlungen zu einer Betriebsrente, die Verdi mit Nachdruck von der Arbeitgeberschaft einfordert. Auch dies muss in der Lohnrunde betriebswirtschaftlich betrachtet werden.

 

„Angesichts dieser Sachlage halten wir die Forderungshöhe von Verdi in Höhe von plus neun Prozent mehr Lohn bei einer Preissteigerungsrate von aktuell zwei Prozent für schlichtweg unseriös“, so Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin des Busverbandes WBO. Und weiter: „Wir lassen uns auch in dieser Tarifrunde nicht erpressen!“.

 

Dem Verband ist an einer baldigen Lösung gelegen, schließlich fühlt man sich arbeitgeberseitig für die ÖPNV-Nutzer verantwortlich.

 

Horst Windeisen als Verhandlungsführer der Arbeitgeber sieht nur eine Möglichkeit: „Die Gewerkschaftsvertreter müssen das Träumen einstellen und am Verhandlungstisch mit Vernunft an einem Abschluss mitarbeiten. Ein arbeitgeberseitiges Angebot liegt auf dem Tisch. Mit der Forderung nach neun Prozent mehr Lohn hat sich die Gewerkschaft schlichtweg vergaloppiert!“. Weiter ruft er der Gewerkschaft zu: „Hören Sie auf mit dieser unverantwortlichen Machtdemonstration auf dem Rücken der Fahrgäste. Drei Wochen nach Ende der Friedenspflicht wurden bzw. werden bereits sechs Streiktage durchgeführt. Streik kann immer nur das allerletzte Mittel sein. Eine Annäherung wird jedoch nur am Verhandlungstisch gelingen“.

 

Pressemitteilung als PDF

Drucken


Aufnahme in Presseverteiler

 

Möchten Sie die WBO
Pressemitteilungen per E-Mail erhalten? Füllen Sie bitte das Formular aus und schicken Sie es per Fax an: 07031-623 -116 oder schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten!

Oliver Waidelich

Leitung Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

 

Fon 07031 - 623 107

Fax 07031 - 623 116

Mobil 0176 - 45 88 17 00

oliver.waidelich@wbo.de

presse@wbo.de