Hier finden Sie die Ergebnisse von Studien, Erhebungen und statistische Daten rund um die Busbranche.
Anteil der Altersgruppe 55+ bei Fahrerinnen und Fahrern von Bussen und Straßenbahnen überdurchschnittlich hoch
Für die Mobilitätswende und einen funktionierenden Nahverkehr werden Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen gebraucht. Deren Zahl ist 2022 gegenüber 2021 um knapp 6 % auf 145 000 gestiegen. Ein erheblicher Teil von ihnen dürfte jedoch in den nächsten Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden: Im Jahr 2022 waren rund 40 % der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Bahnen 55 Jahre und älter; der Anteil der Altersgruppe ab 55 Jahren ist damit deutlich höher als bei den Erwerbstätigen insgesamt mit knapp 26 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt dies per Pressemitteilung vom 02. Februar 2024 mit (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_N006_13_62.html).
Den vergleichsweise vielen Busfahrern und Straßenbahnfahrerinnen im fortgeschrittenen Erwerbsalter stehen vergleichsweise wenig junge Berufskolleginnen und -kollegen unter 35 Jahren gegenüber: Knapp 14 % waren zuletzt in dieser Altersgruppe. Zum Vergleich: Mit gut 30 % lag der Anteil der 15- bis 34-Jährigen unter den Erwerbstätigen insgesamt mehr als doppelt so hoch. Unterrepräsentiert sind in der Berufsgruppe neben jungen Menschen auch Frauen mit einem Anteil von 15 %. Bei den Erwerbstätigen insgesamt lag der Frauenanteil 2022 bei 47 %. Knapp ein Viertel (24 %) der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen hatte eine ausländische Staatsangehörigkeit, bei den Erwerbstätigen insgesamt traf dies auf 14 % zu.
Der Beruf der Fahrerin und des Fahrers von Bussen und Straßenbahnen zählte laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2022 zu den sogenannten Engpassberufen. Bei der Bestimmung eines Engpasses wird beispielsweise berücksichtigt, ob es im jeweiligen Beruf verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen in Deutschland gibt oder wie lange es durchschnittlich dauert, diese zu besetzen.
Bustouristik: Busreisen – Ein Überblick zur Busreisenachfrage in Deutschland
Die Studie wurde vom Deutschen Institut für Tourismusforschung in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e. V. und der KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG erstellt. Zielsetzung des Projektes ist es, die zentralen Ergebnisse zu Nachfrage, Potenzialen und Nachhaltigkeit der Busreisebranche zugänglich zu machen.
Anhand von wissenschaftlich analysierten Daten kann die kooperative Studie erstmals vorhandene Potenziale für Busreisen im deutschen Quellmarkt detailliert darstellen. Dazu gehört insbesondere das Thema Nachhaltigkeit, das gerade für die jüngere Generation eine immer wichtigere Rolle spielt und diese wichtige Zielgruppe zukünftig erfolgreicher erschließen kann.
Hier können Sie die Studie runterladen:
Studie: Busreisen - Ein Überblick zur Busreisenachfrage in Deutschland
Treibhausgas-Emissionen nach Verkehrsmittel
Der Verkehrsmittelvergleich des Umweltbundesamtes spricht eine eindeutige Sprache: Individualverkehr mit Pkw und Reisen mit dem Flugzeug sind beim Emissionsausstoß ganz vorne dabei. Das Massenverkehrsmittel Bus ist per se umweltfreundlich und wird – mit zunehmendem Einsatz synthetischer Kraftstoffe und vermehrter systemischer Transformation der Fahrzeugflotten – stetig noch umweltfreundlicher.
Vergleich der durchschnittlichen Emissionen einzelner Verkehrsmittel des Linien- und Individualverkehrs im Personenverkehr in Deutschland 2022
Bestandsentwicklung
Kraftomnibusse (KOM) in Baden-Württemberg nach Antriebsart 2020 bis 2023
Dieselmotoren sind weiterhin die vorherrschende Antriebsform beim Bus, die Zahlen sind aber abnehmend. Der Bestand an Dieselbussen ist von 2020 bis Oktober 2023 von rund 96 Prozent auf rund 88 Prozent gesunken. Demgegenüber steht ein leichter Zuwachs von E-Bussen von 0,8 Prozent (2020) auf 2,1 Prozent (Oktober 2023). Dieser Anstieg vollzieht sich dabei ausschließlich bei Stadtlinienbussen. Bei Reisebussen gibt es bislang noch keine Prototypen mit emissionsfreien Antrieben, was angesichts der von der EU beschlossenen CO2-Grenzwerte ein echtes Problem darstellt.
Die Antriebswende ist in der CVD (Clean Vehicles Directive) und dem Bundesgesetz (SaubFahrzeugBeschG) normiert, findet jedoch bisher nur in Ansätzen statt. Der Bund hat sich als Ziel gesetzt, dass bis Ende 2030 jeder zweite Stadtbus elektrisch fährt. Dieses Ziel ist angesichts der Tatsache, dass die Bundesförderung für E-Busse nun mangels finanzieller Mittel eingestellt wurde, unrealistisch.
Liniennahverkehr in Baden-Württemberg nach Art des Verkehrsmittels
Die Bedeutung des Omnibusses in Baden-Württemberg zeigt sich an der Aufteilung der Fahrgastzahlen: Der Bus hat im Vergleich zur Schiene die Nase vorn. Er beförderte 2022 mehr als die Hälfte der Fahrgäste im Nahverkehr. Allerdings haben die Fahrgastzahlen das Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, noch nicht wieder erreicht.
Fahrgäste 2022 (in 1.000)
Die privaten Verkehrsunternehmen haben mit rund 41 Prozent einen hohen Anteil an den insgesamt in Baden-Württemberg angebotenen Fahrplankilometern - im ländlichen Raum ist von einem noch höheren Anteil von bis zu 75 % der Fahrleistung auszugehen.
Fahrleistung 2022 (in 1.000 Fahrzeugkilometer)
Bustourismus in Deutschland
Urlauber lassen sich verwöhnen und folgen ihrer Lust und Laune. Manche treiben Freizeitsport, gehen auf Entdeckungsreise und andere entspannen lieber am Strand. Die Arbeit ist weit weg und mit ihr auch die immensen kognitiven Anforderungen, die viele am Arbeitsplatz erfüllen, vom Multitasking bis zur Höchstleistung unter Termindruck. Die Sehnsüchte und Urlaubswünsche für das anstehende Reisejahr wirken daher weiterhin stabilisierend auf die Nachfrage. Die allgemeine Urlaubsmotivation zeigt, dass es für die Bevölkerung in Deutschland zahlreiche messbare Gründe gibt, in den Urlaub zu fahren. Man sehnt sich weiterhin nach Abstand zum Alltag, Entspannung, Spaß, frischer Kraft, Sonne und Natur erleben.
Das Ranking der Top-10 Motive ist dabei sehr stabil. Eine Bedeutungszunahme im Vergleich zu vor der Pandemie findet sich vor allem in zwei Bereichen: Zum einen bei Motiven der Neugier, des Austauschs und des Destinationsinteresses, zum anderen bei Motiven mit Selbstbezug und Hedonismus.
Ausgabepläne für Urlaubsreisen 2024: Werden Sie 2024 weniger, mehr oder gleich viel ausgeben?
Die meisten planen gleich viel auszugeben wie im Vorjahr.
Ausblick Busreisen 2024
Die gute Nachricht: Seit 2022 steigt die Nachfrage nach Busreisen wieder deutlich an. Insbesondere Kurzreisen wurden gut gebucht. Auch längere Urlaubsreisen werden verstärkt nachgefragt, wenn auch nicht so sehr wie die Kurztrips. Dieser Trend hat sich in 2023 fortgesetzt und weiter verstärkt. Grundsätzlich konnte das Niveau vor der Pandemie jedoch noch nicht wieder ganz erreicht werden. Dies liegt sowohl am veränderten Buchungsverhalten als auch an der reduzierten Verfügbarkeit von Reisebussen. Der Ausblick auf die kommende Reisesaison stimmt positiv. Grundsätzlich bestehen gute Potenziale für Busreisen im Reisejahr 2024. Dies spiegelt sich auch im Trendbarometer des WBO wider.
Ausblick Busreisen 2024
Ausblick Mietomnibus 2024
Viele Menschen hierzulande können sich eine Busreise gut vorstellen, haben aber noch nicht gebucht. Was braucht es dazu? Welche Reiseziele sind interessant?
Mit dieser Frage befasste sich ein Auszug der Studie Destination Brand 2021. Die Befragten im Alter von 14 bis 74 Jahren konnten jeweils bis zu drei Reiseziele im In- und Ausland nennen, die sie als geeignet für eine Busreise erachten. Die jeweilige Frage wurde offen, d. h. ohne Antwortvorgaben, gestellt. Die Ergebnisse spiegeln somit diejenigen Reiseziele wider, die den Deutschen bei Busreisen als erstes in den Sinn kommen („Top of Mind“).