Im ÖPNV-System fehlt Geld, seit der Dieselkrise sogar viel Geld. In Baden-Württemberg werden für den Zeitraum März bis Juli allein 37 Millionen Euro zusätzlich benötigt, um die Diesel-Mehrkosten auszugleichen und damit den Bestand zu sichern.
Ein Drittel der Busverkehre im Land ist unternehmensinitiiert und damit gänzlich ohne Kostenfortschreibung. Aber auch bei Bestellverkehren fehlt es vielfach an einem auskömmlichen Kostenindex. Dies bedeutet: Durch die Dieselpreisexplosion geraten die Unternehmen in eine finanzielle Schieflage,
die sie aus eigener Kraft nicht abwenden können.
Coronabedingt ist der ÖPNV unverändert noch nicht ausgelastet; es fehlen Fahrgäste und damit Einnahmen. Die Fahrpreise können an die Kosten nicht angepasst werden und sollen nach Vorstellung der Politik eher noch abgesenkt werden. Politische Geschenke wie das 9 €-Ticket belasten die
Kassen zusätzlich. Das überfordert die ÖPNV-Unternehmen.
Der Bestand muss JETZT gesichert werden, um mit einer vielfältigen Unternehmensstruktur die Zukunft gestalten zu können. Große Themen warten auf die Branche: Mobilitätsgarantie, alternative Antriebe, On-Demand-Systeme. Für die Verkehrswende braucht es ein stabiles ÖPNV-System und gesunde Unternehmen.
Für den WBO sind drei Forderungen existenziell:
· Sofortiger Ausgleich der hohen Diesel-Mehrkosten.
· Flächendeckende Verankerung des Baden-Württemberg-Index ÖPNV-Straße bei Bestands- UND Neuvergaben.
· Aufnahme von Abschlagszahlungen in den Baden-Württemberg-Index, um die Unternehmen gegen Kostensprünge zeitnah abzusichern.
Die Zeit läuft gegen die Verkehrsunternehmen. Der Unmut wächst – die Not ist einfach zu groß. Die Politik muss das JETZT! erkennen. Handeln tut Not – sonst steht der Mittelstand vor dem Aus!