Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) freut sich über die durchweg positive Resonanz, die die Busunternehmen im Land am vergangenen Samstag, den 20. September anlässlich des Tags des Busses im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche erfahren haben.
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen gab es in ganz Deutschland Aktionen rund um das Thema Bus. Allein in Baden-Württemberg haben mehr als 20 Busunternehmen ihre Tore geöffnet. Mit attraktiven Aktionsprogrammen haben sie den Besucherinnen und Besuchern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und sich dabei als attraktive Arbeitgeber und leistungsfähige Verkehrsunternehmen präsentiert. Gleichzeitig lenkt der Tag des Busses die Aufmerksamkeit auf die Beschäftigten und die Berufsbilder im ÖPNV, um deren hohen Stellenwert als wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge, als Garant für öffentliche Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe sowie beim Klimaschutz ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
„Der WBO hatte den Tag des Busses vor drei Jahren ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung des Busverkehrs aufmerksam zu machen und für mehr Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten, insbesondere den Busfahrerinnen und Busfahrern zu werben, die mit ihrem Einsatz, sieben Tage die Woche die Mobilität vieler Menschen in Baden-Württemberg sicherstellen“, erklärt WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg die Hintergründe des Aktionstages, und zieht für den diesjährigen Tag des Busses eine positive Bilanz: „Der Tag des Busses ist ein offener Aktionstag der mittlerweile bundesweit gut ankommt. Über 20 Busunternehmen haben allein in Baden-Württemberg wieder tolle Aktionen auf die Beine gestellt, um bei sich vor Ort – teils auch unter Einbindung der Agentur für Arbeit und der Jobcenter sowie von Fahrschulen – für den Beruf der Busfahrerin und des Busfahrers zu werben. Das, aber vor allem die begeisterten Gesichter der zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die an diesem Tag vielleicht sogar einmal selbst einen Bus gelenkt haben, bestätigen, dass der Tag des Busses funktioniert und sich etabliert hat.“
Ziel des Aktionstages ist es u. a., die Busunternehmen als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. „Das mittelständische Busgewerbe bietet mit attraktiven Tariflöhnen und der zum 01. Januar 2026 neu eingeführten betrieblichen Altersvorsorge top Beschäftigungsbedingungen. Das ist wichtig um im Wettbewerb um das Personal die Nase vorn zu haben“, beschreibt WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg die Verdienstmöglichkeiten in der Busbranche in Baden-Württemberg.
Attraktive Beschäftigungsbedingungen sind wichtig, um den akuten Bedarf an Fahrpersonal decken zu können. Aktuell fehlen in Baden-Württemberg rund 2.600 Busfahrerinnen und Busfahrer. Vor dem Hintergrund, dass in den kommenden Jahren ein beachtlicher Teil der Fahrerinnen und Fahrer das Rentenalter erreichen wird, bedarf es perspektivisch pro Jahr weiterer 800 Busfahrerinnen und -fahrer.
Mit dem Tag des Busses, an dem die Unternehmen Einblicke hinter die Kulissen und in die Abläufe in den Unternehmen geben, über die Berufsbilder in den Unternehmen informieren, die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit im ÖPNV veranschaulichen, und vor allem mit attraktiver Entlohnung, rentabler Altersvorsorge und hoher Beschäftigungssicherheit sowie mit ihrem unternehmerischen und wirtschaftlichen Handeln tragen die privaten Busunternehmen zu einem stabilen und leistungsfähigen ÖPNV in Baden-Württemberg bei.
Vor diesem Hintergrund erwarten die Verkehrsunternehmen, dass auch der Gesetzgeber endlich seinen Beitrag leistet, und die Zugangshürden zum Beruf der Busfahrerin und des Busfahrers abbaut. „Hauptgrund für den Fahrpersonalmangel ist der hürdenreiche Berufszugang – insbesondere der langwierige und kostenintensive Erwerb des Busführerscheins und der Berufskraftfahrerqualifikation. Andere EU-Mitgliedsstaaten haben das EU-Fahrerlaubnisrecht eins zu eins umgesetzt. Der deutsche Gesetzgeber hat – wie leider so oft – höhere nationale Anforderungen etabliert. Diese gilt es nun auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen. Wir warten seit Jahren auf die Reform – jetzt muss endlich in Berlin etwas passieren“, führt WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg aus und fordert unter Bezugnahme auf das gemeinsame Positionspapier der Branchenverbände VDV und bdo (Positionspapier Führerscheinreform Bus) die Reduzierung der Anzahl der Pflichtfahrstunden auf das in anderen EU-Mitgliedsstatten übliche Niveau, die Reform der Berufskraftfahrerqualifikation, indem die Grundqualifikation in die Fahrausbildung integriert wird – mit gemeinsamen Theorie- und Praxisprüfungen – sowie die Anerkennung ausländischer Führerscheine.
„Der Tag des Busses ist ein Erfolg, dank engagierter Unternehmen. Jetzt ist es an der Politik die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Interessierten ein schneller und bezahlbarer Zugang zum Beruf der Busfahrerin und des Busfahrers möglich ist. Der Reformvorschlag aus der Branche liegt auf dem Tisch – jetzt muss die Politik ran!“, fasst Hüneburg zusammen.
Eine Bildergalerie mit Impressionen vom Tag des Busses 2025 finden Sie unter:
https://www.wbo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3306






